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30.01.2012

Betreff: Falsche Berichterstattung auf Bayern 1

Als ich am Freitag den Bericht in "unser Land" auf Bayern 3 sah, war ich doch etwas schockiert.

In einem Beitrag von Doris Fenske wurde gezeigt, wie ein großes Ferkel, ich schätze es auf 4-5 Wochen, so wie früher mit einem dreckigen Skalpell zwischen den Beinen kastriert wurde.
Da die Autorin sehr genau wußte, dass Schwänzekupieren nur noch mit Ausnahmegenehmigung zulässig ist wird sie sehr gut wissen, dass in Deutschland das was sie dort darstellte strengstens verboten ist und nur bis 7 Tage möglich ist.
Ich finde es schade, dass das öffentliche Fernsehen auf solche Beiträge zurückgreifen muss um den Zuschauern zu suggerieren, dass alle Landwirte Verbrecher und Tierquäler sind.
Man hätte auch einmal darauf hinweisen können, dass vor einigen Jahren noch die ganzjährige Anbindehaltung üblich war. Einen Professionellen Landwirt, der die Schwänze der Ferkel mit einer total drecküberzogenen Zange abkneift wird es sicher auch kaum noch geben.

Als ich vor etwa 20 Jahren mit der Sauenhaltung anfing, zog ich auch die Biohaltung in Erwägung. Mir wurde schon damals klar, dass gerade in Deutschland kaum jemand bereit ist auch nur etwas mehr Geld für seine Nahrungsmittel auszugeben. Deshalb entschied ich mich für die konventionelle Form mit Abrufstation und einem Auslauf vor den Stall.
Ich kann diese Haltunsform voll vertreten und sehe zu keiner Zeit, dass meine Sauen gequält werden. Wenn sie kurz vor dem Abferkeltermin freiwillig in die Kastenstände gehen, merke ich richtig wie sie sich freuen den ewigen Rangkämpfen in der Herde zu entgehen und ihre Ruhe zu haben.

In Deutschland ist für die meisten nur der Preis wichtig. Nicht ohne Grund wandert langsam die Fleischproduktion immer weiter nach Osten, weil man dort noch billiger Fleisch unter schlechteren Haltungsbedingungen produzieren kann.
Wenn man sieht, dass die Folge der " besonders Bewußten " Verbraucher in Deutschland ist, dass auch die kleinen Ladenschlachter aufgeben müssen, und für unsere tolle Kleidung in Indien Kinder arbeiten müssen, wird mir schon etwas schlecht,

Olaf