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22.03.2018

Betreff: AW: AW: Gruppenhaltung Sauen

Hallo Jan,
Wieviel Rohfaser hat das NT Futter - welche Rohfaserquellen sind im Futter - Sojaschalen, Trockenschnitzel?
Ist gequetschtes Getreide enthalten? Weizen und/oder Gerste?
Energiegehalt?
Wieviel Futter bekommen die Sauen vom 40-80/85 Tag und dann bis zum Umstallen?

Ist die Station 24 h geöffnet?

Grüße Dagmar

Mit freundlichen Grüßen
Dagmar Klingelhöller

0178 / 760 0094


Antwort auf:

Nun verfolge ich gelegentlich hier die Diskussionen - und bis dato konnte/wollte ich nicht mitreden.


Ad 1) genetisch unterscheidet die Sau vom Menschen EIN einziges Chromosom - wir wissen für uns: mehrere Mahlzeiten über den Tag verteilt ist gesünder. Warum ? 23h Hunger ist Dauerstress... Die pankreative Speicherkapazität ist begrenzt - wenn die "Galle überschwappt" hat die Sau - und grad wenn sie tragend ist - erst recht Stress.... Stress wiederum erhöht den ACT-Spiegel im Blut.... Dieses wirkt - anders als beim Kurzzeitstress - auf die Nebennierenrinde... die schüttet vermehrt Cortisol aus... das Cortisol verstärkt die Wirkung des Adrenalins (Stress) und setzt zusätzlich Fettreserven im Körper frei (schlechtere Futtereffizienz und Erhöhung des Aggressionsverhaltens). Außerdem wird dadurch das Immunsystem geschwächt und es kommt zu einer Übersäuerung des Magens... Ich habe etliche Patienten (vor allem Zuchtsauen) die an chronischen Gastritiden leiden... weil, das wissen wir auch wieder von uns: zu viel Magensäure gibt eben dann mal das eine oder andere Geschwür.

Ad2) das Schwein als Sozialtier ist auch hier wieder recht ähnlich uns Menschen. Nun frag ich alle, die hier für Riesengruppen plädieren: seid ihr tatsächlich so "uniform" in der Wahl eurer Mitmenschen - könnt ihr tatsächlich mit allen gleich gut - fühlt ihr euch tatsächlich sauwohl, wenn ihr z.B. neben jemandem sitzt, steht, liegt... den ihr um´s Verrecken nicht "riechen" könnt? Freilich sind Großgruppenhaltung und 1xige Fütterung weit bequemer, aber die Erfahrung zeigt, dass die Verluste im Bestand die dadurch halt leider immer noch an der Tagesordnung sind, diese Bequemlichkeit doch recht teuer machen.

@ Siegfried: danke - wär schön, wenn´s mehr von deiner Sorte gäbe, das täte der Branche gut und vor allem wär´s ein Gewinn für´s Tierwohl

Ad3) Rauhfutter ist ESSENTIELL für die Ruhe im Stall und in der Gruppe - nicht nur weil es eine gute Beschäftigung ist, sondern weil Rauhfutter eben länger gekaut werden muss.... mehr kauen = mehr Speichelfluss... Speichel ist basisch und puffert die Magensäure... weniger Magensäure = bessere Futterverwertung, weniger Stress... und: weniger Umrauschen - das nur so nebenbei ;-)

Liebe Grüße
Johanna (Bio-Landwirtin Schweinzücht und -Mast; Fachtierheilpraktikerin für Nutzvieh)


Antwort auf:

Hallo Zusammen,

danke für die Rückmeldungen und die mehr oder weniger praktikablen Ansatzmöglichkeiten. Es sind etwa 35 Tiere pro Station, das ist die Hälfte vom Maximum und muss ausreichen.

Umgestallt wird alle 3 Wochen. Am besten, sobald alle Sauen gefressen haben.
Fütterungsbeginn ist 5 Uhr morgens.

Den Ansatz über das Futter würde ich gerne weiter verfolgen. In der Konditionierung sind unsere Sauen an der Obergrenze, eher zu fett.
Man sieht immer mal wieder Sauen "leerkauen".
Inwiefern sollte man das Futter anpassen?

Gruß,
Jan


Antwort auf:

Hallo Jan & Co,

kann dem Namenskollegen nur zustimmen: Gruppengröße entscheidet i.d.R. über die Ruhe in einer Gruppe. Größer 100 ist von Vorteil.
Fütterung: Niemals auf Futtersplitting umstellen, immer einmal anbieten. Es wird einen kleinen Teil der Sauen geben (i.d.R. 100 gehen sie sich eher aus dem Weg.
Gruß Stefan

Antwort auf:

Hallo mal ne zwischen Frage mit welchen Material kann man denn Schweine beschäftigen wäre dankbar für Tipps Gruß

Antwort auf:

Hallo,

ich möchte hier mal ein paar Denkanstöße anführen die warscheinlich teilweise nur schwer realisierbar sind, aber trotzdem.....
- zweimal pro Tag Füttern
- Raufutter über Einstreu oder Körbe,.... oder
- etwas mehr Rohfaser über Futter
- Eingliederung der Sauen über den rückwärtigen Teil des Stalles, nicht über die Fütterung
- etwas weniger Tiere auf die Abrufstation, 70 Tiere sind aus meiner Sicht grenzwertig viel

Ziel meiner Vorschläge sind zum Einen eine bessere Sättigung der Tiere über den Tag verteilt und zum Anderen weniger Stess an der Fütterungsanlage bzw.
beim Eingliedern.
Es haben die Römer schon gesagt: Brot und Spiele für das Volk :)

lg, Siegfried


Antwort auf:

Hallo.
Interessant wäre wie oft du zu-bzw ausstallt und wie viel Platz genau du anbietest. Seit ich mit Dänen arbeite passen 10 Sauen weniger in meine dynamische 100er Gruppe.
Rauhfutter anbieten bringt immer etwas falls die Sauen nicht satt und ruhig sind.....
Grüße stefan


Antwort auf:

Ganz spontan würde ich raten:
1. kleinere Gruppen, ca. 15- 20 Sauen, die sich dann kennen und ihre Rangordnung respektieren.
2. Mehr Futterabrufstationen, Schweine sind sehr soziale Tiere und suchen ihr Futter gemeinsam 3. Beschäftigungsmaterial 4. Auslauf im Freien 5. Möglichkeit zum Suhlen 6. Möglichkeit zur Eigenkörperpflege durch Kratzen und Wetzen z.B. an Holz


Antwort auf:

Hallo Zusammen,

ich wäre für einige Tipps zur Gruppenhaltung bei tragenden Sauen dankbar.
Problem ist, dass sich zu viele Sauen aufgrund von Rangkämpfen verletzen.
Die Sauen kommen 4 Wochen nach dem Belegen in die Gruppe. Es gibt 2 dynamische Gruppen (2 Abteile). Die Gruppen bestehen dann aus etwa 60-70 Tieren, denen 2 Abrufstationen zur Verfügung stehen. Das Platzangebot liegt deutlich über dem gesetzlichen Standard. Ein Abteil ist mit Liegekesseln ausgestattet, das andere nicht, kein Unterschied. Dänische Genetik. Jungsauen werden in einem seperaten Bereich gehalten.
Welche Möglichkeiten gibt es ein bisschen mehr Ruhe in die Gruppen zu bekommen, sofern man die Genetik und den Rhythmus bzw. die dynamischen Gruppen beibehalten möchte?

Gruß,
Jan