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23.06.2006

Betreff: AW: AW: AW: AW: Hofabsamung vom 20.06.2006 vom 21.06.2006 vom 21.06.2006 vom 21.06.2006

Hallo Werner,

Es stimmt, - sooo kompliziert ist die KB-Geschichte auch wieder nicht, und der Zuchtfortschritt stellt bei der hofeigenen Besamungsstation nicht das eigentliche Problem dar. Meine Einwände sollten nur allgemein aufzeigen, dass die Hofzapferei auch große Probleme verursachen, ein zusätzliches "selbstgemachtes" Risiko bergen kann und vor Allem keine Geldmaschine ist. Das KB-Management muß beherrscht werden, - und Zeit muß verfügbar sein. Rechnet man genauer, ist eine funktionierende "betriebseigene Besamungsstation" wohl erst in größeren Beständen ab 200-300 Sauen wirtschaftlich.

Aber zu Deiner Frage:
Sorgfalt ist notwendig, Hygiene oberstes Gebot. Ebenso ist "geeignetes Material" wie z.B. spermafreundliche Hygiene- und Absamhandschuhe, getestete spermafreundliche Filter und Desinfektionsmittel, usw., (die KB-Industrie bietet "getestete" Ware an) und ein sorgfältiges Temperaturmanagement von Anfang an ein Muß.
Ein wichtiger Punkt ist auch die Wasserqualität für den Verdünner. Das Problem wird oft unterschätzt.
Ziel sollte eine Samenzelldosis von 2.0-2,5 Mrd. motile Spermatozoen/Portion sein. Aus der per visueller Grobkontrolle, per Mikroskop, und per Dichtebestimmung ermittelten Spermaqualität (es gibt Mindestparameter) ergibt sich der zulässige Verdünnungsgrad. Ein Verdünnungsgrad von 1:20 ist schon sehr hoch; und 1:10 bei Hofzapferei bestimmt schon sportlich.
Die Dichtebestimmung ist also immer notwendig. - Auch dafür gibt es auf dem Markt gute, einfache Hilfsmittel.
Insgesamt benötigt man also doch Erfahrung. Genau diese Erfahrung bietet die professionelle Besamungsstation als Dienstleitung.
Sollte ich Dich jetzt immer noch nicht abgeschreckt haben (das ist bestimmt nicht meine Absicht gewesen): Frage am besten einen bereits erfahrenen Berufskollegen, (und/oder Deinen TA) mit dem Du die ganze Sache gemeinsam ein paar Mal durchziehst und der bereit ist Dir die wesentlichen, aber entscheidenden "Kniffe" zu zeigen. Gruss, Heiner


Antwort auf:

Hallo Erich und Heiner!

der Aspekt mit dem Zuchtfortschritt ist sicherlich zu bedenken - aber ich decke bzw. besame die Ausreißer meiner Sauengruppen mit verdünntem Sperma meines Ebers und die Ferkel unterscheiden sich von der Qualität nicht wirklich von den "Künstlichen". Deshalb will ich auch meinen Eber einsetzen, weil er schon brav auf den Bock geht und die Qualität auch stimmt. Habe auch vor jedes Ejakulat bzw. die verdünnten Portionen vor jeder Besamung kurz im Mikroskop zu kontrollieren.

Was aber noch nicht ganz klar aus meinen gefundenen Unterlagen hervorgeht: 1)gibts eine Faustregel in welchem Verhältnis das Sperma zur Verdünnerlösung gemischt wird (8 - 20 facher Verdünnung habe ich im Internet gefunden/Dichte kann ich mit meinem Mikrospok nicht genau bestimmen) gibts eine Art "Sicherheitszuschlag" und 2) mit welchen Filtern das Sperma gefiltert werden soll (hab von 12lagigen steril verpackten Filtern aber auch von einfachen zweilagigen Filtern gelesen).

vielen Dank für eure Hilfe
Lg Werner

Antwort auf:

Hallo Werner und Heiner

wir betreiben die Hofabsammung seit ca 18 Jahren da wir damals unserem Samenlieferanten nicht mehr 100% vertrauten und der Kostenfaktor sehr hoch war. Die Einrichtung ist wurde relativ einfach gehelten sie besteht aus einem umgebautem Kühlschrank zu einem Wärmeschrank ein hochwertiges Mikroskop unterdem die Samendichte und Samenqualität nur mit dem Auge eingeschätzt wird. Da du Dir bereits hierfür Geräte gekauft hast sehe ich keine Probleme dies nicht zu tun.
Dieser Zuchtfortschritt der immer so hochgehalten wird ist mit dem Kauf eines Hochwertigenebers wegzumachen, jedoch der Zeitfaktor ist wirklich enorm. Einen Eber erst auf einen Bock zu gewönnen und ihn dann hierbei bei Laune zu halten. Dies muss natürlich wie bei allen anderen Schweinen auch ohne Stress und Druck ablaufen, hilfen können Eberspray, alter Samen, und Tuch mit dem eine Rauschige Sau abgeputzt wurde sein.
Wir haben mit dem Verdünner von "BEG Schulze Bremer" (Sinus; Diluporc)gute Erfahrung gemacht, die Unterschiede von Eber zu Eber sind jedoch entscheidender für die Haltbarkeit des Samens, so können hier Haltbarkeiten von 2-5 Tage Varieren. Die Haltbarkeit steigert sich meist mit dem Alter.

Gruß Erich


Antwort auf:

Hallo Werner,

Geld sparen ist immer gut, - nur nicht am falschen Ende...
Es gibt da immer wieder Berechnungen, dass die Hofzapferei billiger ist.
Davor kann man nur warnen, wenn Du nämlich fachlich nicht so sattelfest bist (Beurteilung des Spermas; Temperaturregime, - auch beim Verdünnen; Lagerng, Hygiene (!), etc., genau dann werden Umrauscher teuer ...
Die Beurteilung jedes Ejakulates sollte erfolgen, die "alle paar Monate-Kontrolle" ist mit Sicherheit risikobehaftet.
Wenn Du Deine Zeit und den evtl. entgangenen Zuchtfortschritt (Auswahl aus den vielen Ebern der KB-Station ist ja so nicht möglich)entgegenrechnest, dann sieht der Kosten-Nutzen wahrscheinlich schon ungünstiger aus....
Gruss,
Heiner


Antwort auf:

Hallo Pigpooler!

Ich möchte mein Sperma zur künstlichen Besamung selbst am Hof herstellen und habe mir auch schon die Ausrüstung (Mikroskop, Star Diluent-Verdünner etc.) besorgt. Werde das Sperma meines Ebers auf Dichte und Volumen alle paar Monate in Labor untersuchen lassen. Ich hab mir schon einige Literatur aus dem Internet darüber besorgt und wollte jetzt von den Praktikern wissen, worauf ich bei der Verdünnung besonders Acht geben muss und was ihr von dem Star Diluent-Verdünner haltet (bzgl. Verklumpung, Lebensdauer der Spermien, Handhabung usw.)

Danke für eure Antworten
lg Werner