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04.01.2019

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW: Topics vs. Danzucht....

Hallo zusammen,

Wir arbeiten mit der Viktoria sau von Bhzp.
Diese sind nicht so extrem wie die Dan genetik aber mütterlich, fruchtbar und einfach zu Händeln. Ich habe zwei feste Mäster die zufrieden sind und top auswertungen haben.
Und mit der Aufzuchtleistung sind wir auch sehr zufrieden

Vg Anton


Antwort auf:

Hallo Frau Lechner,
Ihre Aussagen zu Schwanzverletzungen und Klauenveränderungen kann man nicht unkommentiert stehen lassen. Wir haben uns intensiv mit der Problematik Schwanzbeißen, Nekrosen und Klauenveränderungen an ca.
3.400 Schweinen befasst (siehe u.a.

Jans-Wenstrup, I.; Hoy, St.: Untersuchungen zu Häufigkeit und Einflüssen auf die Caudophagie bei Absetzferkeln. Tierärztl. Umschau
73 (2018) 6, S. 207-218

Heckmann, S.; Männl, R.; Hoy, St.: Untersuchungen zum möglichen Zusammenhang zwischen Caudophagie und der an einer elektronischen Abrufstation ermittelten Rangposition von Mastschweinen.
Züchtungskunde, 90 (2018) 5, S. 353?363

Hoy, St.; Jans-Wenstrup, I.: Zu Entstehungsbedingungen und Häufigkeit von Schwanzverlusten bei Mastschweinen. Tierärztl. Umschau 73 (2018) 9, S. 309-315

Hoy, St.: Verfärbungen der Klauensohle bei neugeborenen Ferkeln haben keine (negative) Auswirkung. Nutztierpraxis 60 (2018) S. 73-79

Hoy, St.: Brauchen wir einen Paradigmen-Wechsel bei der Suche nach den Ursachen für Caudophagie? Nutztierpraxis 60 (2018) S. 81-89

Engel, D.; Jans-Wenstrup, I.; Hoy, St.: ?Den? Täter gibt es nicht.
agrarheute Schwein (2018) 2, S. 30-34

Hoy, St.: Vermindern ja, verhindern nein. DLG-Mitteilungen (2018) 9, S. 72-75).

Wir haben weder einen Einfluss der Genetik der Mutter noch des Vaters auf die Häufigkeit von Schwanzverletzungen oder Sohlenveränderungen/-Verfärbungen gefunden (s.o.).

In den zurückliegenden zwei Jahren gab es einige Aussagen und Untersuchungen, wonach bei neugeborenen Ferkeln Verfärbungen der Klauensohlen auftreten - darunter auch von Ihnen (Lechner et al.
2015). Diese Befunde werden als das Ergebnis von Stoffwechselstörungen der Sauen interpretiert und es wird ein Tierwohl-Problem vermutet, obwohl es dafür keine Beweise gibt. Im Gegenteil: Praktiker wissen, dass es diese Verfärbungen immer schon gab und dass keine Belege für negative Auswirkungen auf Gesundheit und Leistungen existieren. Von einigen Autoren wird sogar empfohlen, die Ferkelklauen während der Erstversorgung zu kontrollieren, um Symptome von Stoffwechselstörungen bei Ferkeln und Sauen frühzeitig zu erkennen. Allerdings ist völlig unklar, welche Krankheit und/oder Stoffwechselstörung der Sau dahinter stecken soll. Es wird auch vermutet, dass Mykotoxine oder Endotoxine eine Rolle spielen und damit kontaminierte Sauenmilch zu Nekrosen des Schwanzes oder des Kronsaumes führt.

Wir haben an 402 Ferkeln diese These untersucht (siehe oben genannte Veröffentlichung in der Nutztierpraxis) und müssen sie ablehnen.
Ferkel mit Klauensohlenverfärbungen sind die "besten Ferkel" (höchste Geburtsmasse, beste Lm-Entwicklung). Die Erklärung ist nicht in irgendwelchen Stoffwechselstörungen, sondern in der mechanischen Belastung der Klauen bei den schwersten Ferkeln zu suchen.

Viele Grüße

Steffen Hoy


Antwort auf:

Hallo,

bei den Fragen zu Genetik & Zukunft geht es nicht nur um Ringelschwanz & Kastration und Rentabilität pro Ferkel - sondern auch um Behandlungs-/notwendigkeit.

Auch bei "Früh-"Behandlung von Saugferkel: Diese müssten vor AB-Abgabe vom Tierarzt -> begutachtet werden - das kann bei sehr frühen/notwendigen AB-Gaben zum Problem werden und einige Amtsvets kontrollieren das schon (ob der Tierarzt die Saugferkel gesehen hat, bevor sie eine antibiotische Behandlung bekommen haben)

Quelle TÄHAV:
§ 12 Abgabe der Arzneimittel an Tierhalter durch Tierärzte
(1) Arzneimittel, die für den Verkehr außerhalb der Apotheken nicht freigegebene Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen enthalten oder auf Grund ihres Verabreichungsweges oder ihrer Indikation apothekenpflichtig sind, dürfen von Tierärzten an Tierhalter nur im Rahmen einer ordnungsgemäßen Behandlung von Tieren oder Tierbeständen abgegeben werden. (...)
(3) im Falle der Behandlung mit einem Arzneimittel mit antibakterieller Wirkung -> eine klinische Untersuchung vom Tierarzt durchgeführt wird.(...)

Einige Probleme wie Kronsaumentzündung zeigen sich bereits in den ersten 48 Lebensstunden der Ferkel (mit Risiko Infektion/Panaraitium der Klaue) und sind (Veröffentlichung folgt demnächst) auch von der Genetik der Sauen- wie auch Eberseite beeinflusst. Neuere Literatur beschreibt einen deutlichen Einfluss der z.B. Eberseite auch bei der Reaktionsschwelle von Myktoxinen/Schwanznekrosen bei Saugferkeln.

Für mich die Frage auch - welche Genetiken werden so stabile (höhere Reaktionsschwellen auf Toxine) Ferkel bringen, die mit wenig/kaum AB durch von Saugferkel bis zum Haken kommen? Die auch "havariesicherer" sind und nicht gleich überreagieren, wenn die Fütterung mal hakt oder ein paar Tage Hitzestress auf Stoffwechsel und Immunsystem einwirken?

Viele Grüsse und frohe Weihnachten

Mirjam


Antwort auf:


"...aber wirtschaftlich gesehen ist jedes Ferkel mit Kosten belastet": Ihre Berechnung stimmt nur dann, wenn alle Ferkel problemlos und ohne Verluste aufgezogen werden. Was ist, wenn ein Viertel der Tiere zu leicht und/oder lebensschwach geboren wird. Was ist, wenn die Sau zuwenig Zitzen hat und die Ferkel damit zuwenig Biestmilch bekommen? Was sind die Kosten, wenn Sie Ammen halten müssen und das Personal, das die Ferkel umsetzt, oder künstliche Ammen und die Ferkelmilch, und wer zahlt Ihnen die Zeit und Nerven, die Sie in die kleinen Serber investieren?
Wie sieht die Berechnung aus, wenn die Sau nicht soviele Ferkel bekommt, dafür aber länger lebt, damit verringerten sich die Remontierungskosten, die Zeit, die man in unerfahrene Erstlinge investiert, man könnte besser selektieren, weil die Sauen nicht durch überzogene Leistungsansprüche kaputtgehen und man mütterliche Tiere lange behalten und die ganzen Spinner und Mimosen aussortieren kann.
Das haben wir schon in der 10. Klasse gelernt (Stichwort "lineare Optimierung"), dass das Maximum selten das Optimum ist.


Antwort auf:

Guten Abend zusammen,

bei allen Diskussionen dürfen wir auch die Eberseite nicht vernachlässigen, die sich in den letzten 2 Jahren tw. nicht positiv auf das Thema problemlose Mast ausgewirkt hat.

Tendenziell kann ich meinem Vorredner zustimmen, dass bestimmte Genetiken nicht so einfach mästen lassen.

Allerdings in Kombination mit dem passenden Eber geht auch das gut ohne Schwänze zu kupieren: Hier ein Link zu einem Video aus einem Konvi-Stall, der das seit geraumer Zeit umsetzt: https://www.facebook.com/100008916394209/videos/1948863302087531/?t=0

Viele Grüße und frohe Weihnachten
Jakob Lechner

Antwort auf:

Hallo Herr Dr. Lüdemann,

könnten Sie bitte mehr von Ihren Erfahrungen mit der Mast von unversehrten Ferkeln der Topic-Sauen im konventionellen Stall berichten.
Zum 1. Juli wird meines Wissens der Aktionsplan Ringelschwanz der Agrarminister des Bundes und der Länder scharf geschaltet.

Vieln Dank
Günter Schanné


Antwort auf:

Wir haben auch dänische Genetik im Betrieb gehabt .
In der Gruppenhaltung mit unserem Personal in der Kombination untauglich .
Mit Topicsauen einfach besser.
Die Mastergebnisse können sich sehen lassen.
Ringelschänze lassen sich im Konventionellen Stall auch mästen.
Neben allen bekannten Faktoren, ist die Genetik ein wichtiger Faktor !
Dr. Rudolf Lüdemann


Antwort auf:

Hallo ,
Ist das eine Thema nicht die Genetik und das andere nicht auch der Urprungsbetrieb ?
Ich habe viel mit der Dan- Genetik zu tun und auch der Eber sollte immer mit in Betracht gezogen werden um das bestmögliche Resultat im Ergebnis " Ferkel " zu bekommen.
Aber richtig , wenn etwas auf dem einen Betrieb passt , heißt es nicht das es auf dem Nachbarbetrieb auch eine Funktionalität hat !
Aber Wirtschaftlich gesehen ist jedes Ferkel bei der Geburt mit Kosten belastet.
Bei Kosten pro Sau u Jahr von z. B. 750,- € >>> 30 Ferkel - 25,- € / 32 Ferkel - 23,45-€ / 35 Ferkel - 21,45- € Das sagt aus , das bei 5 Ferkel mehr pro Sau u Jahr die Differenz im Preis von 3,55- € / auf alle Ferkel ist.

Ich sehe die Sau als Leistungsträger und die Ferkel ab Geburt unter Berücksichtigung der Futterlinie und Management sollen die Erlöse bringen .

Gruß
Rainer


Antwort auf:

Hallo,
ich habe mich auch mit der Genetikfrage beschäftigt und mich für die DNA-Genetic entschieden. Relativ neu am deutschen Markt. Vom Ursprung her kommt diese von der dänischen Genetik, ist aber bei ähnlicher Leistung deutlich einfacher im Handling und robuster.
Gruß


Antwort auf:

Hallo Torsten,

falls du über einen Wechsel der Genetik nachdenkst, solltest du dich vor allem intensiv mit der BHZP beschäftigen. Du erhältst als Sauenhalter eine sehr fruchtbare Sau ( aber nicht so extrem wie Dänen) mit sehr guter Ferkelqualität und für die Mast/ den Mäster das beste Mastschwein mit sehr guten stabilen Magerfleischanteilen bei höchsten Zunahmen.
Aktuell haben mehr Betriebe wie du den Gedanken von deiner jetzigen Genetik zu wechseln.
Gerne können wir dir Betriebe mit BHZP zeigen. Melde dich gerne unter 0173 5366009.

Viele Grüße
Heinz


Antwort auf:

Hy Torsten
Ich habe bei mir im Bekanntenkreis und Netzwerk einige Ferkelerzeuger die sich zu dem Wechsel entschieden haben. Meist wird damit argumentiert das 19 bis 21 LG Ferkel am Ende ca 30 % Saugferkelverluste
Bedeutet. Der zweite Punkt ist die Gruppentauglichkeit im NT.
Gruß Stefan


Antwort auf:

Hallo,

aus welcher Gegend kommen Sie?
Ich habe von mehreren gehört, dass Genesus dann die passende Sau hat.

Grüsse


Antwort auf:

Hallo,
ich habe mich auch mit der Genetikfrage beschäftigt und mich für die DNA-Genetic entschieden. Relativ neu am deutschen Markt. Vom Ursprung her kommt diese von der dänischen Genetik, ist aber bei ähnlicher Leistung deutlich einfacher im Handling und robuster.
Gruß


Antwort auf:

Mich würde mal interessieren, warum sich Betriebe für einen Wechsel von Danzucht zu Topics Sauen entschieden haben, bzw. wie die Erfahrung nach dem Wechsel sind.

Hintergrund... Wir denken seit einiger Zeit über einen Wechsel nach bewusst mit dem Hintergrund WENIGER lebend geborene Ferkel zu haben aber mehr qualitativ hochwertige Ferkel mit geringerem Arbeitsaufwand.

Mit 21 gesamt geborenen Ferkeln stoßen wir im Management und Emotional an Grenzen es gibt in unserer Gegend aber nur sehr wenig Referenzen im Bezug auf Topics bzw anderer Genetiken.

Gruß Torsten