Header-Grafik

05.04.2006

Betreff: AW: Abgemagerte Sauen-Breinuckel vom 04.04.2006

Die Richtlinie 2001/88/EG des Rates vom 23. Oktober 2001 zur Änderung der Richtlinie 91/630/EWG über Mindestanforderungen für den Schutz von Schweinen Amtsblatt Nr. L 316 vom 01/12/2001 S. 0001 - 0004 sagt in Artikel 3 unter Punkt 6.:
"Sauen und Jungsauen in Gruppenhaltung sind nach einem System zu füttern, das gewährleistet, dass jedes einzelne Tier ausreichend fressen kann, selbst wenn Futterrivalen anwesend sind."

Im DLG Prüfbericht von 2002 für dieses Haltungssystem (http://www.dlg-test.de/pbdocs/4998.pdf) kann man die Probleme sehr schön nachlesen.
Es stellen sich drei Fragen:
- Die Station wird als "offene Station" eingestuft. Es findet sich im Bericht keinerleiHinweis auf den o. a. Passus der EU-Richtlinie, die immerhin geltendes Recht zum Zeitpunkt der Erteilung des Prüfberichts war. Wie kann eine "offene Station" jemals gewährleisten, dass jedes Tier ausreichend fressen kann, wenn Futterrivalen anwesend sind?
Indem man nur eine Sau an das Gerät lässt oder indem die Sau irgendwann über den Tag verteilt die Möglichkeit hat, immer mal eine Portion zu erwischen, ehe sie wieder verdrängt wird??
- Wie kann man solch ein Gerät in einer Lehr- und Versuchsanstalt testen und hat das irgendeine Aussagekraft für die Praxis?
- Wie kann man auf Grund von Befragungen von 31 Einsatzbetrieben mit den unterschiedlichsten EInsatzbedingungen so etwas überhaupt prüfen?
Die Anerkennung ist Ende Februar abgelaufen.

In anderen Versuchsanstalten scheint man kritischer in der Betrachtung der Funktion gewesen zu sein!
Es gibt entsprechende Berichte aus der Schweiz (/http://www.susonline.de/content/dateien_lesers/05_06ettenhausen.pdf) und aus Bayern (http://www.lfl.bayern.de/internet/stmlf/lfl/ith/schwein/03702/index.php)
Sie scheinen meine Ausführungen zu bestätigen. Man hätte der DLG eine neutralere und kritischere Auseinandersetzung mit diesem verantwortungsvollen Thema gewünscht, zumal so etwas wirklich nicht auf reine technische Funktionen beschränkt ist, sondern rassenspezifische Unterschiede für solche Fütterungstechniken genau so wie die Ausbildung des Fussbodens, ein Haltungssystem mit oder ohne Einstreu, die klimatechnischen Anlagen und die Art und Weise des Umgangs des Betriebsleiteres mit den Tieren eine sicherlich gravierende Rolle als die reine funktionale Technik spielen!

Mit freundlichem Gruß
Friedrich Berkner


Antwort auf:

Hallo Pigpooler,
wer hat Erfahrung mit Breinuckel im Wartebereich bei Sauen. War gestern in einem Betrieb, wo 4 Breinuckel für 60 Sauen installiert waren; also 15 Sauen/Nuckel. Die Fütterung war aber total stressig, weil einige Sauen nur hin und her wanderten und andere Sauen wegbissen. Folge: etliche untergewichtige Sauen. Wer hat Breinuckel? Funktionieren die? Was gibt es für Tricks? etc.
Grüße, Reinhold