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Saugferkeldurchfall: " Wie halte ich den Kasten sauber, wenn die K...e am Dampfen ist?"

  

    Teil 3 

"Nicht alle Keime sind Krankheitserreger"

Der Magen-Darm-Trakt eines Schweines ist niemals keimfrei. Im Gegenteil! Dort befinden sich eine Menge nützlicher Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Hefen u.a.). Die Zahl der dort lebenden Bakterien ist mit schätzungsweise 100 Billionen größer als die Gesamtzahl der Körperzellen eines Schweines. Diese Mikroorganismen bilden die sogenannte Mikroflora und sind nützliche Helfer bei der Bewältigung lebenswichtiger Vorgänge (z.B. Nährstoffversorgung der Darmschleimhaut, Aufschluß der Nahrung etc.). Jedoch ist der Ferkeldarm, im Gegensatz zum Darm älterer Schweine, besonders anfällig für Störungen jeglicher Art. Der Vorgang der Geburt katapultiert die Ferkel vom schützenden Mutterleib in eine Umgebung mit völlig veränderten äußeren Bedingungen. 

Wurde das Ferkel eben noch über die Nabelschnur mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt, so muss es nun seine Nahrungsaufnahme über die Muttermilch oder durch Nahrungsangebote des Landwirtes selbständig bewerkstelligen. In eben dieser Lebensphase muss sich die typische Mikroflora im Ferkeldarm überhaupt erst richtig ausbilden. Der Darm ist gezwungen, sich sehr rasch an die eben beschriebene Situationsveränderung anzupassen. Dabei kann das empfindliche innere Gleichgewicht durch kleinste Störungen schnell aus den Fugen geraten. Wie schon beschrieben, ist Durchfall lediglich ein Symptom. Tritt in einem Betrieb Saugferkeldurchfall auf, ist die Abklärung der Ursache einer der ersten Schritte, die unternommen werden müssen.

Der Tierarzt wird also in Zusammenarbeit mit einem Labor die entsprechenden Untersuchungen einleiten (Analyse von Kotproben, Sektion von verendeten Tieren etc.), um den Erkrankungsgrund herauszufinden. Steht dieser dann fest, kann ein entsprechender Behandlungsplan ausgearbeitet werden. Hierbei muss zwischen akut therapeutischen (z.B. Antibiotika und Elektrolytlösungen) und mittel- bis langfristigen vorbeugenden Maßnahmen (Impfung und/oder Managementänderungen) unterschieden werden. Es versteht sich von selbst, dass das Ziel in jedem Fall sein muss, Saugferkeldurchfall zu verhindern statt zu bekämpfen. Dabei leistet eine Impfung einen wertvollen Beitrag. 

Die meisten Mikroorganismen im Ferkeldarm sind nützlich und wichtig. Doch gerade nach der Geburt ist das Verdauungsorgan anfällig für Krankheitserreger. Tritt Durchfall auf, muss gemeinsam mit dem Tierarzt die Ursache geklärt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Fragen Sie Ihren Tierarzt!

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