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Influenza-Schutzimpfung- die Bewährung in der Praxis - Teil 1

 

Dr. A. Becker, IDT



Neuer Krankheitsverlauf
Das Krankheitsbild der Influenza beim Schwein scheint sich im Laufe der Jahre verändert zu haben. Seltener tritt die typische Form auf, bei der sich Symptome wie "Brüllhusten", hohes Fieber, Bauchatmung und Futterverweigerung innerhalb kürzester Zeit durch den Schweinestall verbreiten. Viel häufiger ist mittlerweile eine schleppend verlaufende Influenzainfektion, die besonders im Sauenbereich Probleme bereitet. Berichtet wird von:
 
·         erhöhten Umrauschquoten
·         plötzliche Aborte von gesund erscheinenden Sauen in allen Trächtigkeitsstadien
·         im Abferkelstall schlecht fressende Sauen z.T. mit Fieber oder Untertemperatur
·         ungleichmäßige Würfe, erhöhter Anteil lebensschwacher Ferkel
·         Milchmangel innerhalb der Säugezeit, Kümmern der Ferkel
 
Diese Effekte lassen sich auch ökonomisch bewerten (Tabelle1):
 
Tabelle 1: Ökonomische Auswirkung von Leistungsminderungen
Leistungsparameter
Verlust in €
Bemerkung
1 x Umrauschen
-1 abgesetztes Ferkel
~ 70
   35
Vollkosten
erhöhte Saugferkelverluste z.B. durch Milchmangel, lebensschwache Ferkel
Dr. Günter Grandjot, anlässlich der Fachtagung ALB Baden Württemberg, "Wirtschaftliche Ferkelerzeugung", Uni Hohenheim, 2008, modifiziert.
 
 
Neuer Suptyp verbreitet sich rasant in Deutschland
Influenzaviren haben die unangenehme Eigenschaft, dass sie sich relativ leicht verändern können, sprich neue Subtypen entstehen. Ein solcher neuer Subtyp H1N2 ist erstmals im Jahr 2000 in deutschen Schweinebeständen nachgewiesen worden. Seit dem ersten Auftreten wird dieser H1N2 –Virus neben den beiden anderen Subtypen sowohl in Deutschland (Tabelle 2), als auch in Europa in vielen Beständen vermehrt nachgewiesen und verursacht hohe wirtschaftliche Schäden.
 
Tabelle 2: Häufigkeit der drei Serotypen von Schweineinfluenza auf Bestandsebene 
Jahr
H1N2
H1N1
H3N2
2003
2009
17%
39%
92%
69%
74%
62%
Quellen: Enneking et al.(2003), Der Praktische Tierarzt, Heft 10, S. 772 ff.; Dürrwald et al. (2009), VetMedReport, V10, S.17
 
 
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