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Homöopathische Behandlung von MMA bei Sauen

Christin Lehmann, Bahnhofstr. 69, 25782 Tellingstedt 

Der MMA- Komplex stellt in vielen Fällen ein Bestandsproblem dar, einer gezielten Prophylaxe kommt hier eine große Bedeutung zu. Wesentlich ist der Ausschluss oder die Beseitigung anderer Ursachen, wie Probleme bei der Fütterung (Verunreinigungen, Menge, Zusammensetzung), Haltung (Überbelegung, Altersstruktur), Hygiene und Management.
Als Alternative zum üblichen Einsatz von Antibiotika oder Sulfonamiden
bietet sich hier die Anwendung von homöopathischen Mitteln an mit dem Vorteil, dem Rückstandsproblem (Wartezeit !) und möglichen Resistenzen aus dem Weg zu gehen. 

Kombinationen aus folgenden Mitteln haben sich bewährt und werden am häufigsten angewendet:
Vor der Geburt (1- 2 Tage): 
Caulophyllum D6, D3 – bei fehlenden oder schwachen Wehen, spasmolytischer Effekt, Geburtsbeschleunigung
Pulsatilla D6- Erweiterung des weichen Geburtsweges, Krampfwehen
Sabina D6- bei Uterusatonie
Secale cornutum D6- bei Unterentwicklung des Gesäuges
Sabal serrulata D6- bei Wehenschwäche, verhindert Krämpfe des Muttermundes
Lachesis D8- bei Kreislaufschwäche
Sepia D8- bei Atonie und Erschlaffung der Gebärmutter
Sollte die Sau nach 2 Tagen nicht geferkelt haben, so ist eine 2. Gabe vorzunehmen. 

Sofort nach der Geburt erhält die Sau eine Gabe, die sich dann aus folgenden Arzneien zusammensetzen kann:
Lachesis D8- bei Entzündungen (Metritis, Mastitis), Fieber, Kreislaufschwäche
Pulsatilla D6- bei Milchmangel, Ausfluss und Fieber
Pyrogenium D6- bei hohem Fieber, Mastitis und Sepsis
Echinacea D6- zur Steigerung der Abwehrkräfte, bei Fieber, Mastitis
Sabina D6- bei Endometritis, Nachgeburtsverhalten
Aconitum D6, D30- bei plötzlicher und heftiger Krankheit mit Fieber
Phytolacca D12- bei ungenügender Ausbildung der Milchdrüse, Milchmangel
Belladonna D12- bei Endometritiden

Auf die Auswahl und Zusammenstellung der Kombinationen muss unbedingt geachtet werden, immer unter Berücksichtigung der jeweiligen Probleme und der sich möglicherweise gegenseitig aufhebenden Wirkung der einzelnen Bestandteile. Eine Kombination aller aufgeführten Arzneimittel führt nicht zum Erfolg. 

Wegen der besseren Wirksamkeit der Homöopathika empfiehlt sich vor Beginn der Bestandsbehandlung eine Ausleitung und Entgiftung mit geeigneten homöopathischen Arzneimittel, da die meisten Bestände durch Impfungen und Fütterungsarzneimittel stark belastet sind. Dafür eignen sich besonders Sulfur, Nux vomica oder Okubaka.

Die Gabe von Caulophyllum 1 - ½ Tag vor der Geburt beschleunigt den Geburtsvorgang und vermindert deutlich nachfolgende Hypo- oder Agalaktie, bei Auftreten von Fieber, Fressunlust oder Endometritiden hat sich Lachesis bewährt. Eine zusätzliche Injektion von Antibiotika oder Sulfonamiden ist nur noch in wenigen Fällen notwendig.


Auswahl der Homöopathika
Cauphyllum (Frauenwurzel, blauer Hahnenfuss)
Einsatz bei fehlenden oder schwachen Wehen, spasmolytischer Effekt, beschleunigt Geburtsvorgang
kann Fehlgeburt bei tragenden Tieren auslösen

Pulsatilla (Kuhschelle)
Zur Erweiterung des weichen Geburtsweges, bei Krampfwehen und bei Milchmangel, Ausfluss, Fieber

Sabina (Sadebaum)
Einsatz bei fehlender Uteruskontraktion, Nachgeburtsverhalten, Endometritis, Kombination mit Caulophyllum
auch bei drohendem Abort

Sabal serrulata
gegen Unterentwicklung der Milchdrüse

Secale cornutum (Mutterkorn)
bei Wehenschwäche, verhindert Krämpfe des Muttermundes

Lachesis muta (Buschmeisterschlange)
wirkt gegen Entzündungen (Metritis, Mastitis), bei Fieber und Kreislaufschwäche

Echinacea angustifolia (schmalblättrige Kegelblume)
Zur Steigerung der Abwehrkraft

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