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Dänischer Aktionsplan zur Reduzierung der Salmonellen in Schweinefleisch (Zusammenfassung)

Flemming Bager, Kopenhagen, Hanne-D. Emborg, Kopenhagen, Lene L. Sorensen, Kopenhagen, Chr. Halgaard, Frederiksberg, P. Thode Jensen, Kopenhagen; Zeitschrift Fleischwirtschaft 75 (2),  

Seit 1993 laufen in Dänemark Bestrebungen, das Vorkommen von Salmonellen in Schweinefleisch zu reduzieren. Ein umfassender Aktionsplan, der Erzeugerbestände und Schlachtbetriebe umfasst, wurde erstellt.


Zucht- und Vermehrungsbetriebe
1 x monatliche Blutprobenentnahme, Untersuchung auf Antikörper gegen Salmonellen. Bei Überschreiten eines bestimmten Grenzwertes darf der Betrieb keine Zuchttiere mehr verkaufen, bis ein eindeutiger Rückgang des Salmonellenvorkommens verzeichnet wird.


Erzeugerbetriebe von Schlachtschweinen
Laufende Probenentnahme aus allen Betrieben, die mehr als 100 Schlachtschweine pro Jahr liefern. Diese Daten werden zentral gespeichert, und liegen beim Verwiegen der Schlachttiere vor. Je nach dem, wie lange die Untersuchung des Betriebes zurückliegt, werden Proben der Schlachtkörper kontrolliert. Die Kennzeichnung von Proben und Tierkörper erlaubt eine zweifelsfreie Zuordnung zum Herkunftsbestand. 
Alle Daten werden zentral erfasst und gespeichert. 


Einstufung
Level 1: Keine oder nur wenig salmonellenpositive Proben, die zu besonderen Maßnahmen keinerlei Veranlassung geben. 

Level 2: Einige salmonellenpositive Proben. Dem Eigentümer des Erzeugerbetriebes wird zur Auflage gemacht, eine Beratung zwecks Senkung des Salmonellenvorkommens in seinem Bestand in Anspruch zu nehmen.

Level 3: In diesem Bestand gibt es viele salmonellenpositive Proben. Der Bestandseigentümer wird wie im Falle von Level 2 verpflichtet, sich beraten zu lassen. Darüber hinaus sind Schweine aus Level 3 Betrieben zur Vermeidung einer Kontamination des Fleisches mit Salmonellen unter Einhaltung verschärfter Hygienemaßnahmen zu schlachten.


Futtermittelkontrolle
Laufende Kontrollen aller futtermittelproduzierender Betriebe, Probenentnahme aus Fertigfuttermitteln, Prozesskontrollen während der Herstellung.


Schlachthöfe

  • Hygienemaßnahmen: Die Kontaminationmöglichkeit vom Schlachtkörper mit Darminhalt ist durch verschiedene Verfahren deutlich eingeschränkt worden.
  • Schlachtung unter verschärften Hygienemaßnahmen:
    Tiere aus Beständen des Level 3 dürfen erst spät angeliefert werden, müssen nach den übrigen Tieren am Anlieferungstag geschlachtet werden. Der Kopf wird nicht gespalten, der Magen-Darm-Trakt entweder verworfen oder nach ausreichender Erhitzung zu Tierfutter verarbeitet. Von den Schlachtkörpern werden stichprobenweise Abschabproben entnommen. Übersteigt die Anzahl der positiven Proben einen Grenzwert, müssen die Tiere dieses Bestandes einer Wärmebehandlung unterzogen werden.
  • Zusätzlich ständige visuelle Verlaufsproben, um grobe Verunreinigungen zu erfassen.
  • Volle Mägen:
    In Dänemark werden nur unter 1% der Schlachtschweine mit vollem Magen angeliefert, da die Eigentümer in der Vergangenheit eine Geldstrafe zahlen mußten, wenn sie ihre Schweine später als 12 Stunden vor Ankunft auf dem Schlachthof gefüttert haben.

Fertigwarenkontrolle
Ca 2200 Proben pro Monat werden von den Schlachtschweinen aus den dänischen Schlachthöfen landesweit entnommen und auf Salmonellen untersucht.

Dieser Aktionsplan ist nach den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt, die sich auch in der Zoonoserichtlinie der EG widerspiegeln. 


Pigpool-Fazit für die Praxis
Aufgrund der straffen Schlachthofstruktur in Dänemark ist ein Salmonellenkontrollprogramm bereits seit einigen Jahren Routine. Nach anfänglicher Skepsis fand das Programm auch bei Landwirten eine hohe Akzeptanz, da dieses Programm Teil der erfolgreichen Marketingstrategie eines exportorientierten Landes mit ca. 500% Selbstversorgungsgrad ist.

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