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Nur einmal gegen Mycoplasmen impfen

Erfahrungen mit dem DEPOT-1-Shot Impfstoff 
Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, 55216 Ingelheim 

Die Impfung gegen Mycoplasmen war und ist eine der erfolgreichsten Maßnahme zur Aufrechterhaltung der Tiergesundheit. Seit Einführung der so genannten 1-Shot Impfstoffe herrscht nun Ungewissheit – wann kann man den 1-Shot einsetzen, wirkt er immer so gut wie ein 2-Shot usw. 

Die Impfstoffhersteller selbst geben Hinweise zum Einsatz ihrer Produkte. So ist der DEPOT-1-Shot von Boehringer Ingelheim unter allen Infektionsbedingungen einsetzbar. Durch die Verwendung eines neuartigen Hilfsstoffes namens Impran entsteht nach Verabreichung ein ausgeprägter Depot-Effekt, der das Tier zuverlässig bis zur Schlachtung schützt. Der relativ hohe Ölanteil des DEPOT-1-Shot´s führt allerdings dazu, dass der Impfstoff in kaltem Zustand leicht zähflüssig ist. Nach Aufwärmen (z.B. 10 Minuten in handwarmem Wasser oder am Vortag aus dem Kühlschrank nehmen) lässt sich der Impfstoff problemlos verabreichen (übrigens - auch andere Hersteller empfehlen das Aufwärmen ihres Impfstoffes, in der Regel allerdings, um die Verträglichkeit zu verbessern!).

Pfizer als Hersteller des zweiten 1-Shot Impfstoffes empfiehlt dagegen den Einsatz ihres Einmal-Impfstoffes z.B. nur in Betrieben mit niedrigem Infektionsdruck oder in Betrieben, die bisher noch nicht geimpft wurden (Dr. E. Banholzer, Landwirtschaftsblatt Weser-Ems Nr. 50, 13.12.2002). Diese Einschränkungen gelten für den Depot-1-Shot von Boehringer Ingelheim nicht, da durch die langandauernde Freisetzung des Impfstoffes das Immunsystem effektiv stimuliert und eine mindestens so gute Wirkung wie mit herkömmlichen Zweimal-Impfstoffen erzielt wird.

Boehringer Ingelheim kann mittlerweile auf umfangreiche Ergebnisse aus Vergleichsuntersuchungen verweisen. So belegen über 6 Millionen Impfdosen und über 5000 gründlich untersuchte Schlachtlungen die Wirksamkeit des DEPOT-1-Shot Impfstoffes (Grafik 1). 



Im Folgenden soll auf die Erfahrungen einiger Betriebe bei der Verwendung des DEPOT-1-Shot eingegangen werden. 


1. 10.000-er Mastbetrieb, Landkreis Osnabrück
Hier wurden 13 aufeinander folgende Mastgruppen am Schlachtband verfolgt. Insgesamt wurden annähernd 1.500 Lungen der jeweils „mittleren Schlachtcharge“ von ein und derselben – unabhängigen – Person nach einem aufwendigen Befundschlüssel beurteilt. 
Trotz der schlechter werdenden Jahreszeit und einer durch ganz Deutschland rauschenden Influenza-Welle konnte durch die Verwendung des DEPOT-1-Shot Impfstoffes die Lungengesundheit im Vergleich zum 2-Shot hochsignifikant verbessert werden. In diesem Betrieb wurde auch ein recht großes APP(Actinobacillus pleuropneumoniae)-Problem erkannt, gegen welches mittlerweile geimpft wird (Grafik 2).


2. Geschlossenes System, Weser-Ems
In einem geschlossenen System mit 240 Sauen wurde bislang ein 2-Shot Impfstoff in der ersten Lebenswoche und beim Absetzen verabreicht. Nachdem der Betrieb lange Zeit PRRS-negativ war, kam es 2000 zu einem heftigen PRRS-Ausbruch, seit dem impft der Betrieb Sauen und Ferkel gegen PRRS.
Nach Einführung des DEPOT-1-Shot Impfstoffes hat der Betrieb auf eine einmalige Impfung beim Absetzen umgestellt. Die Untersuchungen am Schlachthof bestätigen die gute Wirksamkeit des neuen Impfschemas, die Lungengesundheit wurde sogar signifikant verbessert! (Grafik 3)




3. Geschlossenes System, Bayern
In diesem 90-Sauen Familienbetrieb wurden die Ferkel bis zur Einführung des DEPOT-1-Shot Impfstoffes nur einmalig beim Absetzen mit einem herkömmlichen 2-Shot Impfstoff geimpft. Gleichwohl die Leistungen insgesamt nicht schlecht waren klagte der Betrieb immer wieder über Atemwegsprobleme in der Mittel- und Endmast. Nach Einsatz des DEPOT-1-Shot verschwanden diese Probleme weitgehend, die Tiere waren „glatter“ und vor allen Dingen gleichmäßiger. Dies belegen auch die Auswertungen der letzten Schlachtpartien. Während der Mittelwert des Schlachtkörpergewichtes einer Partie natürlich von der Mastdauer abhängt zeigt die geringere Standardabweichung (Grafik 4) der DEPOT-1-Shot Gruppe, dass die Partie insgesamt gleichmäßiger war! 


4. Geschlossener Betrieb Westfalen
Immer wieder stellen sich Betriebsleiter die Frage, ob die Mycoplasmenimpfung wirklich notwendig ist. Dabei zeigen Untersuchungen, dass sich gerade auch in Zeiten schlechter Schweinepreise eine Impfung – die nicht selten ein Kosten-Nutzen-Verhältnis von bis zu 1:6 hat bezahlt macht. 
Wie teuer das Aussetzen der Mycoplasmenimpfung insbesondere in Zeiten von Circo sein kann erlebte dieser Betrieb. Hier wurde aus wirtschaftlichen Erwägungen ab 2/2001 die Mycoplasmenimpfung weggelassen. Während es zunächst so aussah als würde sich die Bestandsgesundheit nicht verändern, kam es im Herbst zu stark ansteigenden Problemen. Behandlungen wurden häufiger und die Verluste stiegen stark an. Untersuchungen am Schlachthof zeigten hochgradige Mycoplasmenlungen, so dass schließlich im Mai 2002 die Mycoplasmenimpfung wieder eingesetzt wurde. Nachdem 4 Monate nach Impfbeginn nur noch geimpfte Tiere im Betrieb waren hatte sich die Situation wieder stabilisiert – aber an das tiefe Tal der Tränen mit z.T. über 20 toten Tiere/Woche wird sich der betroffene Landwirt sicher noch lange erinnern! (Grafik 5)

Grafik 5: Entwicklung der Verluste nach Aussetzen und Wiedereinsetzen der Mycoplasmenimpfung



5. Welchen 1-Shot nehmen?
Aktuelle Ergebnisse aus einer 10.000-er Mastanlage zeigen, dass weder von der einmaligen Verabreichung eines herkömmlichen 2-Shot-Impfstoffs noch von der Verabreichung eines anderen 1-Shot (=2-shot mit erhöhter Antigenmenge) einer gleichwertige Wirksamkeit zu erwarten ist wie mit dem DEPOT-1-Shot (Grafik 6). 



FAZIT:

  • DER DEPOT-1-Shot hat sich im breiten Feldeinsatz gegenüber herkömmlichen 2-Shot Impfstoffen und einem weiteren 1-Shot Impfstoff bewährt
  • Der Depot-Effekt des Boehringer Impfstoffes - lang anhaltende Freisetzung des Impfstoffes - nachhaltige Stimulierung des Immunsystems - führt zu einem hervorragenden Schutz bei nur einer Impfung nach der 3. Woche
  • Die Impfung mit dem DEPOT-1-Shot zum Zeitpunkt des Absetzens führte zu mindestens gleich guten Ergebnissen wie die Impfung mit herkömmlichen 2-Shot Impfstoff, z.T. sogar zu signifikant verringerten Lungenveränderungen
  • Das Weglassen der Mycoplasmenimpfung lohnt sich nicht!





Für die freundliche Unterstützung der Firma



zu diesem Thema möchten wir uns herzlich bedanken!

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