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Die (neue) Impfung gegen PIA - Was man wissen muss!

Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, 55216 Ingelheim 

Um den Erfolg der Impfung sicherzustellen, muss die Impfung sachgerecht vorgenommen werden. Ist der Ablauf der Impfung über das Trinkwasser einmal praktiziert, wird der Vorgang im Stall schnell zur Routine. Die folgenden Empfehlungen zur Anwendung des neuen Impfstoffes der Fa. Boehringer Ingelheim Vedmedica GmbH zeigen auf, wie die Ileitis - Impfung erfolgreich vorgenommen wird. Nur so kann sicherer Schutz vor Schäden der Ileitis gewährleistet werden.


3 Tage vor der Impfung
Drei Tage vor der Impfung bis drei Tage nach der Impfung dürfen die Tiere weder über das Futter noch über das Trinkwasser oder per Injektion antibiotisch wirksame Substanzen erhalten, denn der Impfstoff beinhaltet lebende Erreger, die bei Kontakt mit antibiotisch wirksamen Substanzen abgetötet werden und so der Wirkstoff seine Wirkung verliert. 


Prüfung und Reinigung der Trinkwasseranlage 
Es wird empfohlen, den Impfstoff über einen Trinkwassertrog zu verabreichen. Eine weitere Möglichkeit ist aber auch die Impfung über die Trinkwasseranlage mit Hilfe eines Dosiergerätes. Die Trinkwasseranlage muss bei Bedarf gereinigt werden um eventuelle Antibiotika - Rückstände, vor allem an den Nippeln zu entfernen. Das Dosiergerät muss auf undichte Stellen und eine ordnungsgemäße Funktion überprüft werden. Die Reinigung sollte mit klarem Wasser erfolgen; keinesfalls dürfen Desinfektionsmittel verwendet werden, da auch diese die Erreger des Impfstoffes abtöten würden.


Tag der Impfung
Die Tiere müssen gesund und impffähig sein. Wird die Impfung über einen Trog durchgeführt, muss die Wasserzufuhr zur Trinkwasseranlage während der Impfung unterbrochen werden. Die Tiere sollten aber vor der Impfung nicht dursten, vor allem Jungtiere reagieren dann häufig mit Stress und Aggressionen, die den Erfolg der Impfung gefährden. 


Impfstoff dosieren
Die Anzahl der Impfdosen ist abhängig von der Anzahl der zu Schweine. Die Impfdosis beträgt 2ml pro Tier.


Vorbereitung des Impfstoffes

Chlorzusätze zum Trinkwasser müssen während des Impfvorganges unterbleiben, weil der Lebendimpfstoff bei direktem Kontakt mit dem Trinkwasser durch Chlor unwirksam werden kann. Noch im Trinkwasser eventuell vorhandene Chlorreste sollten, z.B. durch Zugabe von entrahmter Milch (0,1% - 0,3% Fettgehalt) neutralisiert werden. Zur erfolgreichen Impfung sind folgende Schritte genau einzuhalten:


Bei Impfung über das Dosiergerät: 

  • Abmessen des berechneten Trinkwasser - Stammlösungsvolumens, das ausreicht, das Wasser mit Impfstoff zu versetzen, das in vier Stünden von den zu impfenden Tieren aufgenommen wird. 
  • Zugabe von entrahmter Milch, in einer Konzentration von 3%, entsprechend der Trinkwassermenge, die von den Schweinen im Impfzeitraum aufgenommen wird. Es können also nur Dosierer mit einer Dosierrate von 3% und höher verwendet werden.


Bei Impfung über einen Trog:

  • Abmessen der zuvor ermittelten Trinkwassermenge, die in einer vierstündigen Impfung aufgenommen wird.
  • Zugabe von entrahmter Milch in einer Dosierung von 30ml Milch pro Liter Wasser.


Lösen des Impfkuchens
Impfstoffkuchen und Lösungsmittel werden in zwei separaten Flaschen geliefert. Zusätzlich können Transfernadeln angefordert werden. Zuerst die Nadel in die Lösung stecken und anschließend auf den Impfstoff. Diese Reihenfolge muss bei Gebrauch einer Transfernadel unbedingt eingehalten werden (Vakuum)!
Bei direkter Lösung des Impfstoffkuchens im Trinkwasser könnte der Impfstoff seine Wirkung verlieren. Er sollte also zuerst in dem Lösungsmittel gelöst werden und dann in einer Konzentration von 2ml Impfstoff pro Tier, in die Milch - Wasser - Lösung eingegeben werden. 

Die Impfung muss nach der Einmischung umgehend erfolgen, weil die Wirkung des Impfstoffes nach vier Stunden stark abnimmt.


Durchführung der Impfung
  1. Trinkwasseranlage
    Wenn die Impfung über die Trinkwasseranlage erfolgt, wird die fertige Milch - Wasser - Stammlösung in den Vorratsbehälter des Dosiergerätes eingebracht, oder direkt in den Dosierer eingegeben. Steht noch Wasser in der Leitung wird die Aufnahme der Lösung verzögert und der Erfolg somit gefährdet. Es wird empfohlen, den Impfstoff über einen Trog zu verabreichen. 
  2. Impfung über den Trog
    Die fertige impfstoffhaltige Milch - Wasser - Mischung wird in einen sauberen Längs- oder Rundtrog gegossen, der für die Impfgruppe frei zugänglich sein muss. Während dieses Vorganges wird die normale Trinkwasserzufuhr unterbrochen.


Alternativ kann die Impfung auch über einen Drencher erfolgen: 
Der Impfstoff wird mit dem Lösungsmittel aufgelöst und über eine Spritze mit Drencher direkt jedem Schwein eine Dosis von 2ml ins Maul verabreicht (ohne Milch!). Dabei muss sichergestellt sein, dass die Schweine das Impfvolumen komplett abschlucken.


Kontrolle der Impfstoffaufnahme
Nach Beendigung der vierstündigen Impfung wird die vollständige Aufnahme im Stall überprüft. Das impfstoffhaltige Wasser muss aus dem Vorratsbehälter, bzw. aus den Trögen vollständig aufgenommen worden sein. Nach Beendigung der Impfung über einen Trog muss die Trinkwasserversorgung umgehend wieder hergestellt werden!


Nach der Impfung
Der aufgenommene Lebendimpfstoff stimuliert im Darm das Immunsystem und während dieser Phase muss drei weitere Tage auf antibiotisch wirksame Substanzen jeglicher Art bei der Behandlung der Schweine verzichtet werden.


Hier zum download und ausdrucken: Korrekte Ileitis - Impfung: Die Checkliste (PDF - Format) 

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