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Salmonellen - Überwachungsprogramm für Mastbestände geplant

 

Nach dem Scheitern eines Pilotprojektes für ein freiwilliges Salmonellen - Programm in Deutschland will die Bundesregierung ein obligatorisches Überwachungsprogramm einführen. Ungefähr Mitte nächsten Jahres soll die Verordnung darüber in Kraft treten. Ein Salmonellen - Überwachungsprogramm ist aus Gründen des Verbraucherschutzes und für den Wettbewerb mit anderen Erzeugerländern wichtig, betonten die zuständigen Beamten.


Kosten der Untersuchungen
Die Kosten für die Untersuchungen werden der Landwirtschaft und der fleischverarbeitenden Industrie in Rechnung gestellt werden müssen. So kostet eine Untersuchung 10,00 DM, in einem Durchschnittsbestand, der ca. 200 Mastschweine pro Jahr liefert, müssten 60 Proben untersucht werden, d.h. Kosten von 600,00 DM pro Jahr.


Beurteilung der Untersuchungsergebnisse
Vorgesehen ist, die Betriebe je nach Anzahl der gefundenen Salmonellen in 3 Kategorien einzustufen: "nicht belastet", "gering belastet" und "hoch belastet". Nach Angaben des Leiters Fachgebiet "Fleisch- und Geflügelfleischhygiene" des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV), Dr. Ellerbroek, hat die Einstufung der Betriebe auch Konsequenzen für die weitere Verarbeitung des Fleisches. Z. B. würde Fleisch aus "hoch belasteten" Betrieben nicht mehr als Rohware in den Verkehr gelangen.


Infektionen durch Salmonellen
In Deutschland gibt es ca. 200.000 Lebensmittelvergiftungen pro Jahr, die dem BgVV gemeldet werden. Überwiegend sind Salmonellen der Auslöser. Die Dunkelziffer liegt nach Schätzungen ca. um das Zehnfache höher. 

Durch Untersuchungen an Schlachttieren wurde festgestellt, dass es immer wieder klinisch unauffällige Tiere gibt, die aber Träger von Erregern wie Salmonellen oder Campylobacter-Bakterien sind. Durch die pathologisch - anatomische Untersuchung kurz vor der Schlachtung werden diese Schweine nicht erkannt, da sie keine Symptome zeigen.


Ziele des Programms
Im ersten Schritt soll das Programm zur Schaffung salmonellenfreier Elterntierbestände führen. Im weiteren Verlauf soll dann die Salmonellenfreiheit sämtlicher Nutztierbestände als Fernziel erreicht werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind gezielte Haltungs-, Transport- und Fütterungshygiene, sowie geeignete Abfallbeseitigungs-, Quarantäne- und Desinfektionsmaßnahmen Voraussetzung, fasst Dr. Ellerbroek zusammen. Mit der Einführung von Qualitätssicherungssystemen könne gewährleistet werden, dass ein gutes Gesundheitsmanagement in den Betrieben umgesetzt wird. Durch Informations - Rückmeldesysteme könne die Transparenz der Produktion erhöht werden, was auch als Managementinstrument genutzt werden könnte. 

Die Aufklärung der Verbraucher über mögliche Risiken und den sicheren Umgang mit Fleisch und anderen Lebensmitteln, die Salmonellen enthalten können, hält Dr. Ellerbroek ebenfalls für sehr wichtig.

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