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Elimination des PRRS Virus in einem Kombibetrieb (geschlossenes System)

Reid C. Philips, DVM; Scott A. Dee, DVM, PhD, Dipl; ACVM, Kevin Karhoff 

Einleitung
Seit der Identifikation des PRRS-Virus, wurden viele Strategien zur Elimination entwickelt und untersucht. Die partielle Depopulation (= Teilräumung eines Bestandes) ist eine effektive Methode in Zucht- oder Mastbetrieben. Da es hierbei unter Umständen zu Problemen kommt, wurde eine Methode entwickelt, bei der neben dem Tierverkehr in nur eine Richtung zusätzlich Massenimpfungen durchgeführt werden. Im vorliegenden Bericht wird diese Strategie anhand eines kombinierten Zucht - Mastbetriebes beschrieben


Der Betrieb
Die 250 Sauen des Betriebes werden im Rein/Raus-Verfahren in die Abferkelabteile eingestallt, die Aufzucht- und Mastabteilungen werden aufgrund der Betriebsstruktur kontinuierlich belegt. Nach dem 1994 PRRS diagnostiziert wurde, konnte durch ein Impfprogramm die Herde soweit stabilisiert, dass keine klinischen Symptome mehr auftraten. Es konnte jedoch keine Viruseliminierung erreicht werden. Im Dezember 1997 fiel die Entscheidung für ein Elimationsprogramm, ein völlige Räumung wurde aus finanziellen Gründen jedoch abgelehnt.


Verfahrensweise

  • Alle Ferkel und Mastschweine wurden zweimal im Abstand von 30 Tagen mit einem PRRS Lebendimpfstoff geimpft.
  • Die Sauen wurden routinemäßig am 7. Tag nach dem Abferkeln geimpft.
  • Für einen Zeitraum von 60 Tagen wurden die abgesetzten Ferkel in einen Außenstall verbracht, um den Aufzuchtstall zu leeren. 
  • Der leere Flatdeckstall wurde gründlich gereinigt und mit einem phenolhaltigen Desinfektionsmittel desinfiziert.
  • Bei den Sauen, deren Ferkel als erste in den desinfizierten Aufzuchtstall kamen, wurde die Routineimpfung eingestellt.
  • Ein wichtiger Punkt war zusätzlich die Bedingung, dass der Tierfluss nur noch in eine Richtung erfolgte. D. h. die Absetzer kamen in das Flatdeck und von dort aus in den Maststall, aber niemals in der umgekehrten Richtung.
  • Zwischen den Stallbereichen mit den geimpften Tieren und dem Aufzuchtstall mit den ungeimpften Ferkeln wurden Desinfektionswannen aufgestellt und die Stiefel gewechselt.

Einmal im Monat wurde eine repräsentative Auswahl nicht geimpfter Nachzuchttiere auf PRRS-Antikörper untersucht. Im Beobachtungszeitraum von 5 Monaten wurden nur 2 positive Proben gefunden, deren Antikörpergehalt jedoch sehr niedrig lag. Da es sich bei beiden Proben um sehr junge Ferkel handelte, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um Reste maternaler Antikörper gehandelt haben muss.
Die im Verlauf erhobenen Untersuchungsergebnisse lassen den Schluss zu, dass es mit den oben beschriebenen Maßnahmen möglich ist, aus einem serologisch positiven Sauenbestand serologisch negative Ferkel zu gewinnen.

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