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04.01.2008

Betreff: AW: Hygienepulver vom 30.12.2007 vom 02.01.2008 vom 03.01.2008 vom 04.01.2008

Hallo,

danke für die Info, vielleicht kannst Du den Produktnamen einmal nennen, es wäre hilfreich, wenn wir uns darüber in dieser Form austauschen können, erspart uns allen hier schlechte Erfahrungen. Ich setze im Abferkelstall Stablesin nach dem Kastrieren ein, zum Abferkeln momentan Ges Dry Dust von Schippers ( ist nicht zu empfehlen, selbst die Nasenschleimhaut der Ferkel verstopft durch die "pflanzlichen Komponenten") Das Stablesin soll den PH Wert in einem keimabsenkenden Niveau halten u.s.w. deshalb setzen wir es nach dem Kastrieren ein. Ich habe den Eindruck, dass Atemwegserreger das Stablisin gerne haben, aber der Sinn dieser Aktionen, also das Trocknen und Absenken vom Keimen ist eigentlich wünschenswert. Was mache ich falsch?

Christine


Antwort auf:

Hallo an alle "Hygienepulveranwender",

lest Euch die Anwendungsanweisung Eures Hygienepulvers gut durch:

Anwendung am Tier erlaubt (es wäre dann ein Arzneimittel) ?

oder nur zur Umgebungsbehandlung zugelassen?
evt. Anwendung nur mit entsprechenden Schutzmaßnahmen (Staubmaske, Handschuhe)?
So schadlos, wie man auf den ersten Blick meint und so vielseitig, wie diese Mittel am Tier eingesetzt werden (obwohl evt. keine Zulassung vorliegt), sind diese Mittel eigentlich nicht und ich kann nur zur Vorsicht bei dem Einsatz raten. Wenn schon Einsatz im Abferkelbereich, dann bitte kontrolliert für Tier und Mensch.

Nur zur Info, ich hatte in einem Betrieb nach der Anwendung eines Stallhygienemittels in Pulverform, das zur Anwendung im belegten Stall und auch für den Abferkelbereich vom Hersteller empfohlen war, massive Probleme mit zuerst blassen Ferkeln und später mit blutenden Ferkeln, die in den ersten Lebenstagen aus dem Nabel und vermutlich auch in die Bauchhöhle verblutet sind, da es durch das Stallhygienemittel auf Grund der darin enthaltenen Wirkstoffe zu einer Blutgerinnungsstörung bei den Ferkeln gekommen ist.
Die organischen Säuren in diesem Mittel haben bei direktem Wundkontakt Calcium gebunden, das dann nicht mehr für die Blutgerinnung zur Verfügung stand).
Teilweise sind ganze Würfe verblutet bzw. auf Grund der Blutarmut gekümmert und ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro ist dabei entstanden.

Nachdem die Anwendung dieses pulverförmigen Stallhygienemittel im Abferkelbereich abgesetzt wurde, war schlagartig das Problem der blutenden Ferkel beseitigt.
Was diese organischen Säuren evt. auch in der Ferkellunge oder in der Landwirtlunge anstellen, darüber mag sich jeder selbst sein Urteil bilden.

Auf Grund der nachgewiesenen Schäden im genannten Fall wurde das Mittel vom Markt genommen.
Die neuen Anwendungshinweise enthalten einen deutlichen Hinweis, daß die Anwendung am Tier nicht erlaubt ist, außerdem wurden die Indikation Anwendung im Abferkelbereich und alle anderen Hinweise auf Anwendung im Schweinebereich außer die Anwendung im hinteren Standbereich der tragenden Sauen gestrichen.

Viele Grüße
BOB


Antwort auf:

Moin Christine und pigpooler,
mal ein arbeitsrechtlicher Aspekt: Wie sieht es aus mit der (Fein)
Staubbelastung. Was ist, wenn sich ein Arbeitnehmer nach jahrelangem
Pudereinsatz chronisch krank meldet oder sogar arbeitsunfähig wird?!
Chronische Bronchitis, Husten, Hauterkrankungen, Allergien erscheinen mir förmlich vorprogrammiert. Ich persönlich kenne schon zwei Fälle von Hautallergien auf ein dänisches Produkt, das auch in Deutschland breitflächig eingesetzt wird.
Wäre nicht z.B. Hobelspäne eine Alternative (wird ja wohl auch immer
teurer).
Viele Grüße, Reinhold



Antwort auf:

Hallo Christine ,

diese Experimente haben wir gerade gemacht . Je Gruppe ferkeln bei uns etwa 50-60 Sauen ab . Zum ersten Abferkeltag , wenn die Lampen aufgehängt werden , streuen wir die Nester ein . Danach , während der Abferkelung wird nur nachgestreut , wenn nasse Ferkel ins Nest gesetzt werden ; Ferkel werden im Nest "übergepudert" . Dazu steht in jedem Abteil ein Eimer mit Puder , dazu eine einfache Futterschaufel .
Begonnen haben wir damit vor einigen Jahren , damal gab es als eines der ersten Mittel Mistral . Dann boten immer mehr Firmen eigene Streumittel an . Wir haben dann einmal eine größere Menge nach Preis gekauft (Schaumann) . diese Charge war vor etwa 3 Mon. zur Neige , so daß wir mal einige andere Puder ausprobierten ( Vilomix , agravis , GFS-Animalstreu ).
Unser Ergebnis :
Vilomix und Animalstreu trocknen zwar die Ferkel , aber auch die Haut an den Händen des jeweiligen Betreuers . Da man an diesen Tagen ja oft mal die Hände wäscht , dann wieder mit Puder in Berührung kommt , war unser Verbrauch an Handcreme enorm . Des weiteren setzte sich das Zeug ungemein in den Haaren fest .
Das agravis-Puder ist unheimlich stark mit ätherischen Substanzen versetzt . Der ganze Stall , unsere Kleidung und auch wir selbst nahmen ziemlich Geruch an . Die Trocknungseigenschaften des Streupulvers haben uns nicht überzeugt . Das Puder ist sehr fein , staubt dem entsprechend und wir fanden wiederholt mal das ein oder andere tote Ferkel , wenn , bei raschen Geburten auch mal 5-8 nasse Ferkel in einer Kiste im Nest eingesperrt und übergestreut wurden . U.E. atmeten die Ferkel vun dem Pulver etwas ein , wie Du es selbst ja auch beschrieben hast .
Unserer Weisheit letzter Schluß :
Schaumann Pulver wieder gekauft . Trocknet gut , u.E. nach am hautfreundlichsten , riecht leicht ätherisch .
Stalosan setzen wir nach wie vor ein , vor allem , wenn mal ein Wurf Durchfall hat .

Gruß , Gerhard




Antwort auf:

Hallo Kollegen,
ich habe eigentlich ein ganz banales Anliegen, wir benutzen zum Abferkeln ein Hygienepulver , damit streuen wir die Buchte vor dem Abferkeln ein und auch beim Ferkeln die Ferkel und die Nestfläche. Wir haben diverse "Mittel" durch, erstmal ist das Zeug richtig teuer und dann staubt es ja enorm, ja nachdem mehr oder weniger. Dieser Staub setzt sich überall fest, in unseren Nasen und natürlich in den Ferkelnasen ( habe ich extra mal untersucht- es gibt Einstreupulver da bleibt " richtig viel kleben") Die ganze Stalleinrichtung hat einen Staubüberzug. Ich halte das nicht für besonders gesundheitsfreundlich und versuche nach dem Abferkeln den Staub mt einer Mischung aus ätherischen Oelen und Wasser ( versprüht) halbwegs zu binden, aber es muss doch was geben was nicht so staubig ist ( Stallosan ist z.B. absolut staubig- nehmen wir nur nach dem Kastrieren) und die Neugeborenen und uns Menschen nicht so belastet. Alle nur abreiben schaffe ich nicht ( über 100 Würfe), auch soll ja das Nest trocken werden. Wer hat bessere Erfahrungen- wie macht Ihr das mit Großgruppen?
ich wünsche allen Schweineleuten einen guten Rutsch und ein gesundes und hoffentlich erfolgreiches 2008
Christine Friedrich