Header-Grafik

01.02.2011

Betreff: AW: AW: Klauenprobleme vom 31.01.2011

Hallo Hr. Heggemann,

bei den Zeolithen gibt/habe ich hier vorliegen es v.a. von den Produkten Klinosan und Klinofeed detailierte Untersuchungen

zur Nährstoffbindung haben diese (lasse mich gern berichtigen) bereits 1998 "Handbuch tierische Veredelung" Details veröffentlicht,

unter anderem eine "Affinitätsreihe" dieser selektiven Kationentauscher heißt Bindungsreihenfolge: Cs > NH4 > Pb >> K > Na > Ca > Mg > Cu, Zn

es werden also zuerst Schwermettalle wie Blei, Cäsium und dann Ammoniak und wenn dann noch Nährstoffe gebunden.

Andersherum enthalten Zeolithe (je nach Abbaugegend) wiederum eine ganze Reihe von Spurennährstoffe.

Darüber hinaus wird in dem Text davon gesprochen, dass ein "Molekelursiebeffekt" die Bindung größerer Verbindungen

- wie Aminosäuren oder Vitamine - nicht zulässt.

Bei Pferden - Erfahrungsbericht - Urgesteinsmehle mit Vorsicht einsetzen, habe schon Berichte gehört, wo der Hufschmied vor lauter harten Huf keine Spaß mehr hat... ;-)

Hoffe, dies Information hilft weiter

viele Grüsse

M. Lechner

Antwort auf:

Moin Pigpooler,

Hohlkörperminerale binden ja nicht selektiv nur Toxine, welcher Art auch immer, sondern haben ja generell ein hohes Bindungsvermögen einfach durch die große Oberfläche.

Denkbar wäre ja auch, dass Nährstoffe gebunden werden und dadurch die Futterverwertung sinkt.

Gibt es dazu Untersuchungen?


P.S: Wir Pigpoolmacher freuen uns sehr über die rege und sachliche Diskusssionsteilnahme!!
Vielen Dank dafür und weiter so!!!

Grüße an alle

Dr. Reinhold Heggemann

Antwort auf:

Hallo,

im Kontext zu Urgesteinsmehlen, spezifisch Zeolithen/Phonolithen stand "Toxin-Bindung" nicht von Dioxin-Bindung.

-Aber: Grundsätzlich werden diese Hohlkörperminerale (aufgrund ihrer großen Oberfläche)

in verschiedensten Bereichen als Ionentauscher, zur Bindung unerwünschter Stoffe und Filtermaterial verwendet

und Zeolithe durchaus in z.B. Abgasfilterungen zur Abscheidung von Dioxinen/PCB eingesetzt:

[http://www.veu.de/files/abschlussbericht_12678.pdf]

"Untersuchung zum Einsatz von natürlichen Zeolithen zur Luftreinhaltung", ab Seite 17/19 detailiert zu PCB/Dioxinen

viele Grsse

M. Lechner



Antwort auf:

hallo hr jakob lechner

können sie mir einen link schicken worüber
wissenschaftlich bewiesen wird, dass
urgesteinsmehle dioxine binden?

vielen dank im voraus
ANDERSgesehn.




Antwort auf:

Hallo Hans-Jürgen,

wir setzen bei uns in der Erzeugergemeinschaft viel Urgesteinsmehle ein, um die Klauenfestigkeit zu verbessern.

Es wird in Mengen von 5 - 15 kg je Tonne Futter dosiert und enthält sehr große Mengen an Kieselsäuren.

Es handelt sich um ein feinvermahlenes Phonolitgestein, das auch futtermittelrechtlich eine Zulassung als Fließhilfsstoff hat.

Die Kosten liegen aktuell bei 420 € je Tonne Gesteinsmehl zzgl. Steuer, so dass es auch eine sehr günstige Möglichkeit ist.

Es hat zudem auch gute Effekte bei der Bindung von Toxinen + Ammoniak, sowie bei leichten Coliproblemen.

Es verbessert auch die Homogenität der Gülle, so dass diese besser abfliesst.

Bei Bedarf einfach kurz melden, das Produkt ist zu diesen Bedingungen bundesweit lieerbar.

mfg
Jakob Lechner
Produktionsberatung

www.hygiene-info.net = Onlineshop
www.envriolyte.com


Antwort auf:

Hallo Pigpooler,

Wir haben immer wieder Probleme mit den Klauen unserer Jungsauen.
Es treten nach wenigen Wochen schon im Eingliederungsstall Risse in den Klauen auf. Das größere Problem ist das Ablösen des Ballens von der Klaue und dann entstehende "Wucherungen" des Ballens,teilweise bis unter die daneben liegende Klaue. Entsprechend schlecht können die Tiere laufen und haben zum Teil starke Schmerzen. Es sind ca.2/3 der Tiere betroffen, davon
ca.1/3 so stark das sie in der Abferkelbucht (Dreikant oder Guß unter der
Sau) kaum noch aufstehen.
Je älter die Tiere werden um so mehr gehen die Probleme zurück, so das kaum noch Tiere auffallen. Die Verwachsungen gehen durch den Abrieb (Sauen laufen nach Trächtigkeitskontrolle bis zum Abferkeln in der Gruppe) zurück, die Ablösung des Ballen sind teilw. bis zum 5. Wurf noch nicht komplett herausgewachsen. Entzündungen die eine Antibiotische Behandlung nötig machen sind die sehr seltene Ausnahme.

-Die Haltung ist bei uns komplett Strohlos -Alle Betonspalten sind immer bei Verlegung entgratet worden -Die Spaltenoberfläche ist in allen Bereichen "rau"
-Fütterung wurde div. Male umgestellt und mit zusätzlichen Mineralstoffen und Vitaminen (Biotin, Zink, Vit. E.,.......) noch entsprechen erweitert -bei Lieferung sind die Jungsauen 180-190 Tage alt, ca.120 kg schwer und haben überwiegend 3-5 Wochen vor Auslieferung beim Vermehrer im Stroh gelaufen -jede Maßnahme ist mit dem Tierarzt besprochen und kontrolliert worden


Leider hat sich die Situation in 2010 (ca. 100 Jungsauen) nicht positiv verändert, mit Ausnahme von Schwankungen in der Stärke der Probleme. An den Fundamenten der Sauen ist, bis auf Einzeltiere, alles in Ordnung. Das Leistungsniveau der Herde liegt seit Jahren bei >28 Abgesetzten.
Ein Genetik- oder Vermehrerwechsel ist für mich nicht die wirkliche Alternative, da dann sicher das nächste Problem (meistens noch mehr (30 Jahre Sauenhaltung machen vorsichtig)) auf uns zu kommt.

Ich bin für gute Ratschläge Dankbar, da wir nicht mehr so richtig wissen wie das Problem in den Griff zu bekommen ist.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Jürgen B.