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07.05.2008

Betreff: AW: AW: Erfahrungen mit Triticale bei der Zuchtsauenfütterung vom 30.04.2008 vom 05.05.2008

Hallo Steffen,

es gibt viele seit Jahren Triticale mit Erfolg in der Sauenfütterung
einsetzende Sauenbetriebe. Viele Böden sind nicht "weizenfähig" und daher ist Triticale eine gute Alternative. Die Sortenzüchtung ist seit Anfang der 90er Jahre immer mehr in Richtung Weizen gegangen - die Erträge sind gestiegen, die Bestände müssen aber auch sorgfältiger gepflegt werden, weil die Robustheit etwas verloren gegangen ist. Hier sollte man sich vielleicht mit einem Anbauberater unterhalten.

Nach meinen Erfahrungen ist es entscheidend Triticale trocken und sauber zu ernten und nach allen bekannten Regeln der Kunst richtig einzulagern. Triticale mit z.B.16% Feuchte verhält sich im Lager mehr wie Roggen als wie Weizen. Auch die Kunststückchen trockene Ware mit "etwas" feuchterer Ware im Lager zu verschneiden ist bei Triticale sehr risikoreich. Hier bilden sich schnell Feuchtigkeitsnester mit allen damit verbundenen Konsequenzen. Wenn man eigene Triticale hat können diese Punkte alle eingeschätzt und berücksichtigt werden. Kauft man jedoch Triticale in einem feucht warmen Erntesommer zu ist das ganze die berühmte Katze im Sack.

Mein Fazit: Triticale ist in der Sauenfütterung grudsätzlich in Ordnung.
Voraussetzung sind jedoch hygienisch einwandfreie Partien, hier lohnt es
sich ein wenig Aufwand zu betreiben. (Es empfiehlt sich auch über eine
Feuchtkonservierung nach zu denken)

Viel Erfolg im Stall wünscht

Stefan Viebahn



Antwort auf:

Hallo,

habe mal einen mir bekannten Futterexperten zum Thema "Triticale" befragt, der hat folgende Meinung:

Die bekannten "Bitterstoffe" in der Triticale sind schwer einzuschätzen.

Die zugelassenen Sorten dieser Weizen/Roggen-Züchtung weisen bezüglich Futterakzeptanz beim Schwein eine Streubreite auf, welche speziell im Säugebereich stören kann.

Aufgrund der interessanten Preise für Mais und Gerste ist der Einsatz von Triticale und/oder Weizen für Zuchtsauen zu diskutieren.

Z.B. bleibt bei einem Anteil von 20 % schmackhaftem Mais (vorher
Mykotoxinuntersuchung erforderlich) in der Rezeptur noch Platz für gesunde Wintergerste und sinnvolle Rohfaserträger.

Mit freundlichem Gruße
Dr. Dirk Hesse


Antwort auf:

hallo,
ich wollte mal fragen ob jemand erfahrungen in der Zuchtsauenfütterung mit triticale hat.
wir setzen seit jahren im abferkelstall ca. 25% triticale ein. ich stelle häufiger fest, dass meine sauen (bw-hybriden) wenig milch geben. wobei sie kein milchfieber haben. mit wenig milch ist gemeint. dass alle ferkel ab dem 10. an einer sau kümmern oder sogar verenden. Nun hat mich jemand darauf hingewiesen, dass es evtl. von dem hohen triticale gehalt kommen kann.
wäre es sinnvoller die ferkelaufzuchtration anstatt mit ca. 30% triticale auf ca. 60% zu erhöhen und somit die Sauen nur mit Weizen zu füttern?
erwähnenswert wäre auch noch, dass unsere triticale kein mutterkorn aufweist. kann es dennoch bei triticale zu problemen kommen??
schonmal vielen dank für die antworten
Steffen