Header-Grafik

22.02.2012

Betreff: AW: AW: Antibiotika reduzieren vom 21.02.2012

Mirjam,

vermutlich lebe ich schon lange mit MRSA, wie ihn viele Schweinehalter haben sollen. In der Presse sind Landwirte
mit 14% der Betroffenen vertreten, demnach gibt es noch 86% aus anderen Herkünften...
Also, wie war es: der OP-Termin stand bevor, nur 10 Tage vorher hat man mir im Rachen, in der Nase, in einer
Achselhöhle und in einer Lende die Tupferproben entnommen. 2 Tage später Diagnose: nur im Rachenbereich
positiv. Der Hausarzt würde dieses Problem schnell lösen. Der verschrieb mir eine Gurgellösung, die man
sogar ohne Rezept bekommt, 250 ml, davon 3x pro Tag mit 10 ml gurgeln, nach 8 Tagen war ich damit fertig,
aber am 6. Tag mußte der Hausarzt einen Abstrich im Rachen machen, am 7. ebenfalls (ich hatte 1/2 Std.
vorher noch gegurgelt), am 8. Tag ebenfalls die gleiche Prozedur.
Alle drei Abstriche mußten negativ sein, sonst wäre ich nicht (!) operiert worden. Gut, sie waren negativ.
Das dritte Ergebnis kam per Fax 1 Std. vorher ins Krankenhaus, wo ich dann sofort zur OP hinfuhr.
Und da ich an der linken Hand jetzt umgehend die gleiche OP durchführen lassen werde, habe ich morgen
früh die Abstrichphase im Krankenhaus. Ich habe aber jetzt in den letzten 7 Tagen schon gegurgelt.
Das Ergebnis müßte negativ sein - hoffe ich mal.
Was ich damit sagen will, alle Antibiotika auf diesen Keim reagieren wieder sensitiv, also nicht mehr resistent.
Es gibt also noch Möglichkeiten, hier sogar sehr einfache.
Natürlich ist man als Schweinehalter sehr schnell mal mit den schmutzigen Händen im Gesicht bzw. am Mund,
allein um schon mal die Nase vom STaub freizurotzen. Machen wir uns doch nichts vor.
Bin jetzt mal gespannt, was die morgigen Abstriche zeigen. Wenn sie positiv sein sollten, dann melde ich mich.
Übrigens: so eine OP besorgt einem eine 4-Wochen-Krankschreibung mit entspr. Betriebshelfer. Mein angestellter
Sohn kam sehr gut mit ihm klar. Damit hat man übrigens seinen Jahresurlaub viel länger als erwartet in einem Rutsch
- normalerweise habe ich zwei Wochen. War schon eine tolle Zeit, während der man sein Büro mit den zig Akten
in Ruhe aufräumen kann und äußerst viele unnütze Schreiben aussortieren kann. Das hat richtig Luft gegeben...

Reinhold




Antwort auf:

Hallo Reinhold,

das habe ich auch schon überlegt - aber die Frage ist: Ist dabei auch festgestellt worden ob es sich um einen
MRSA ha (hospital) typ handelt oder "nur" um einen MRSA la (livestock)? Dieser Unterschied ist doch zur
Gefahrenbewertung unabdingbar, oder?

@ reicht hier "Gurgellösung" wirklich + Rachenabstrick? Kann sich MRSA wie Salmonellen auch irgendwo
"verstecken"?

Gruß Mirjam


Antwort auf:

Hallo Herr Heggemann, hallo Pigpooler.
Wg. einer kleinen Handoperation -Karptaltunnel-Syndrom- wurden bei mir vor der OP vier Abstriche gemacht,
da ich Landwirt mit Schweinehaltung sei. Im Rachenraum wurde festgestellt, daß ich den MRSA-Keim trage,
der auf 7 von 12 Antibiotika resistent reagierte. Eine Gurgellösung über 7 Tage entfernte diesen, sodaß ich dann
operiert werden konnte.
Mein Tipp: laßt mal von Eurem Hausarzt den Rachenabstrich machen, kostet nichts, gibt aber Klarheit.

Gruß Reinhold


Antwort auf:

Moin Lena, moin, moin Pigpooler!

Das klingt ja sehr interessant. Mir ist bis jetzt keine seriöse, wissentschaftliche Studie oder
Quelle bekannt, in der eine Resistenz gegen einen Desinfektionmittel-Wirkstoff nachgewiesen
wurde. Kannst du uns mal deine Quelle nennen?

Zur Klarstellung: Wir reden über erworbene Resistenzen, nicht über Wirkstoffe, die generell nicht
gegen bestimmte Erreger wirken (können).

Die Story von den Resistenzen wird gerne im Verkaufsgespräch als Grund für einen
Lieferantenwechsel angeführt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Reinhold Heggemann


Antwort auf:

Hallo!
Habe gerade gelesen, dass viele Keime schon resistent sind gegen Desinfektionsmittel.
Grüße
Lena



Antwort auf:

Hallo,

kurz noch ein paar Erfahrungen.

Auf Desinfektion verzichten kann man, wenn man das Risiko tragen will (für nichterwerbsmäßige Haltung).
Keime wachsen sehr schnell, deshalb ist große Reduktion durch Desinfektion aus unserer Sicht notwendig.
Ausnahme: man macht regelmäßige Tupferproben und weiß dadurch Bescheid was wirklich los ist.

Probiotische Gaben sollten regelmäßig wiederholt werden. Der Rythmus sollte wiederum durch Beprobung ermittelt werden.
In Praxis geht das nur automatisiert, alles andere schläft erfahrungsgemäß nach einer Weile ein.

Wir testen so etwas gerade in längeren Versuchen.


Grüße

Thomas Pfalz




Antwort auf:

Hallo,

ich möchte auf das Thema Desinfektion im Nebelverfahren hinweisen.

Es werden Reduktionen bis 10hoch6 erreicht und man kann anschließend gezielt Mikroorganismen vernebeln und
so positive Erstbesetzung schaffen.

Thomas Pfalz


Antwort auf:

Hallo

Zur Frage von M. Lechner:
Van den Heuvel wird das Produkt PIP AHS vernebeln (Stabilisator) und das Produkt PIP AHC (Cleaner) als Reiniger verwenden. Ob es noch mehr Studien betreffend MRSA gibt weiss ich nicht aber es gibt Studien mit der Anwendung in Krankenhäuser (das Ziel ist das Gleiche: möglichst wenig pathogene Keime)
Viele Studien in Englisch: http://www.pro-b.co.uk/media/media.php (unten auf der Site)
3 Studien in Deutsch http://www.pip-probiotics.ch/cms/index.php?id=32

Zum Thema Desinfektion:
Selbstverständlich kann man den Stall nach der Desinfektion mit PIP besiedeln. Die Frage ist ob die Desinfektion notwendig ist. Mit einer sauberen Reinigung mit Wasser entfernt man über 90 % der Keime. Ein paar Prozente entfernt man dann noch mit der Desinfektion und ein kleiner Rest bleibt.
Wenn man mit PIP arbeitet reicht die Reinigung i.d.R. ohne zusätzliche Desinfektion. Auch nach der Desinfektion baut sich innert kurzer Zeit wieder eine Keimflora auf. Wenn man PIP einsetzt nimmt der Keimdruck nicht zu sondern bleibt stabil. Da spielen die paar Prozente keine Rolle die durch die fehlende Desinfektion zusätzlich geblieben sind.
Selbstverständlich gibt es Situationen die eine Desinfektion erfordern, aber dies sollte nicht die Regel sein.

Gruss Thomas


Antwort auf:

Hallo,

als kleine Anmerkung - die Niederlande (neben Frankreich) haben einen fast doppelt so hohen AB-Verbrauch
wie die BRD - daher grundsätzlich mehr "Einsparpotential". Den Bericht fand ich sehr interessant - nur leider funktioniert der Link nicht, ich habe dann van den Heuvel gegoogelt und mir übersetzen lassen.

Gibt es noch mehr Beispiele in Holland/Untermauerung These Probiotika vs MRSA? Welches der Produkte von Crisal vernebelt er? Ich finde nur die Reinigungsmittel.

@ dieses System wird auch schon von dt. Betrieben angewandt, allerdings auf EM-Basis. Ich bitte nur eines zu bedenken - raten: QS wie auch Schweinehaltungs-Hyg-VO schreibt Desinfektion vor.

Das ist auch kein Widerspruch zur nachher Besiedlung mit probiotischen Keimflora, wenn die Des-Mittel dem nicht schaden. Denn je sauberer der Untergrund - desto besser kann gezielt eine Flora gelegt werden.
Hier gibt es gute Beratung/Berater, geeignete Des-Mittel sind PES/Säuren und auch schöne Beispiele von Schwein bis Geflügel.
Zu EM/Einsatz Probiotika gibt es schön Unterlagen, Handbücher und auch Dipl.Arbeiten/Ergebnissammlulng, bei Interesse anmailen.

Gruß M. Lechner



Antwort auf:

Hallo Hartmut,

Zusammen mit hunderte von Sauenhalter besuchten wir auf Dienstag 17 Januar 2012 in Evenementenhal Venray (NL) das 6e Praktijksymposium Hogere Varkensgezondheid, organisiert durch u.a. PIC.
Da sprach Nachmittags Eric van den Heuvel, ein Bauer aus Nistelrode ( http://www.pdfdownload.org/pdf2html/view_online.php?url=http%3A%2F%2Fwww.hogerevarkensgezondheid.nl%2Fstatic%2Ffiles%2Fdocumenten%2FPresentaties%2FEric_van_den_Heuvel.pdf ). Er hat 500 Sauen und produziert jedes Jahr 15000 Ferkeln.
Er braucht seit mehr als 1 Jahr kein Antibiotika mehr bei die Sauen, und seit 7 Wochen auch nicht mehr bei die Ferkeln. Dass ist 100 !!! Prozent Antibiotika Reduktion! Und auch sein Resultaten werden immer besser...
Seine Familie war 80% MRSA positiv und ist schön mehr als ein halbes Jahr 100 Prozent negativ, auch durch das verwenden von diese PIP Reinigungsmitteln aus Belgien.

Grüße,
Chris.