Header-Grafik

06.01.2010

Betreff: AW: AW: Ammensauen vom 28.12.2009 vom 29.12.2009

Hallo Steffen,

hast du Zahlen zu den Absetzgewichten am von dir genannten System?

Mir wurde von einem Praktiker berichtet, dass die Absetzgewichte kaum gestiegen sind (paralleler Einsatz), jedoch die Milchverluste enorm seien und deshalb nach 14 Säugetagen keine Milch mehr angeboten wird.
Was dies für die Hygiene des Systems bedeutet???

14 Tage Ferkel (oder jünger) wachsen am besten an Quellautomaten. Der Faktor "Quellen" des Futters und die Auswirkungen auf Gesundheit, homogenes Wachstum und Futterverwertung/-kosten werden deutlich unterschätzt.

Gruß

Stefan Heckmann



Antwort auf:

hallo torsten,
ich hab selber zwar kein 2WR rhythmus, aber hab dennoch schon einige erfahrungen im bereich ammensauen sammeln können.

beim zweiwochenrhythmus muss man vorsichtig sein, da die ferkel ja schon mindestens zwei wochen alt sind wenn man eine amme benötigt. somit kann es vorkommen, dass die neugeborenen ferkel zu wenig milch von der sau saufen und somit die sau nicht mehr im richtigen zyklus ist. ==> vorsicht mit dem einsatz von hormonen beim absetzen!

das nächste problem ist deine kurze säugezeit von normalerweise 21 tagen. durch die ammensauen würden ja ferkel mit ca. 14 tagen schon abgesetzt werden. hierfür würdest du auf jedenfall eine separate bucht mit einem Ferkelsprinter (Weda - Pigrunner, oder ähnliches) benötigen.
Zudem sollte die Abferkelbucht vor dem wiederbelegen mit neugeborenen ferkeln gereinigt werden.
Jungsauen sollte man generell nicht als ammen verwenden.

in deinem fall würde ich mir eher überlegen in eine künstliche amme zu investieren. diese würde sich dann auch für die zurückgebliebenen Ferkel nach der kurzen säugezeit eignen.
eine andere alternative welche mir mittlerweile gefällt ist das supp-le-milk system. dabei wird eine ringleitung im abferkelstall gelegt. und jede bucht erhält eine schale wo die ferkel zusätzlich milch aufnehmen können (24h täglich, frisch und warm!) dies ist jedoch mit etwas höheren kosten verbunden und sollte nur in neueren abferkelbuchten installiert werden. hinzu kommt noch der hohe zeitbedarf für die tägliche reinigung (ca. 20min).
==> durch dieses system kann man nicht nur auf jegliche art von ammen verzichten, sondern es werden auch die absetzgewichte aller ferkel erheblich gesteigert!

nochmal zu den sauenammen.
hiermal ein paar grundregeln:
bei den ammensauen:
- gleichmäßiges gesäuge
- keine zu dicken zitzen
- keine agressive sau
- keine jungsau
- wenn mögich eine mit weniger als 14 Tage Säugezeit
- gut entwickelte ferkel der Sau vorm ammen machen

dann sollte der komplette wurf dieser ausgewählten sau entfernt werden. ich bevorzuge eine zeitlang zu warten, bevor ich die ferkel an die ammensau setzte, damit diese schon einen gewissen milchdruck aufweist. (ca. 2h).

auswahl der neugeborenen Ferkel:
- Zähne schleifen!
- wenn möglich erst nach ca. 3-4 Tagen nach der Geburt eine amme machen
- oder: bei sehr großen würfen mit ca. 20 ferkeln den wurf halbieren und je eine gruppe ferkel einsperren, damit die andere biestmilch aufnehmen (alle 2-4h wechseln) kann ==> dann nach 12h eine amme mit den größten ferkeln der sau machen!
- ferkel mit einer jodlösung einsprühen, damit sie keinen eigenen geruch haben
- der sau eventuell am anfang mehrmals oxytocin geben (alle 12 h)
- die ersten tage als ammensau etwas futter reduzieren
- der sau beim absetzen der ammenferkel keine hormone geben, wenn dan auf homöophathie zurückgreifen, damit die sau keine zysten bekommt!
ich verwende dabei Lachesis S logoplex von Ziegler.
für die amme sollten immer die größten ferkel verwendet werden. die kleinsten setze ich immer an die jungsauen.

ich hoffe ich konnte dir etwas helfen

viele grüße und allen einen guten rutsch ins neue jahr!
Steffen W.

Antwort auf:

Hallo,

ich würde gerne einmal wissen wie eure Vorgehensweise mit den Ammensauen ist.
Ich habe einen 14 Tage Rhytmus und ca 30 Sauen je Gruppe. Abferkelung sind am Donnerstag/Freitag. Absetzen der zweiten Gruppe am folgenden Donnerstag .
Die lebend geborenen sind in den letzten Gruppen 13,5 bis 13,9 Ferkel/Wurf gewesen und ich muß noch mehr mit Ammensauen arbeiten um mehr Ferkel durch zubekommen. Wie mach ich das am besten?
Setze seit einiger Zeit Ferkelmilch ein welche auch schon eine positives Ergebnis brachte.

Viele Grüße von der Insel

Torsten